Eine besonders harte Saison
Manchmal ist es, als würde sich das Leben nur häufen. In den letzten Monaten wurden meine Familie und ich mit nicht weniger als fünf persönlichen Dramen in fünf verschiedenen Leben konfrontiert. Einer von ihnen war der Verlust eines lieben Freundes: Eine besondere Person, die von einer schwächenden Krankheit weggeschnappt wurde. Traurigkeit kann nicht effizient behandelt werden. Es sickert, es reibt, und es braucht Zeit.
„Wenn das Leben bricht, lernt man wirklich, was Verbindung bedeutet.“
Ungewissheit als unabhängiger Fachmann
Als ob das Persönliche nicht genug wäre, wurde die geschäftliche Unsicherheit hinzugefügt. Die Panik um das DBA-Gesetz verursachte Chaos unter den Kunden. Die Preise sanken, die Aufträge verschwanden und ich war monatelang ohne Einkommen. Nicht wegen mangelnder Fähigkeiten, sondern wegen Angst und Mehrdeutigkeit im System.
„Sicherheit ist kein Vertrag, sondern Vertrauen. Und das fehlt.“
Eine Welt in Flammen
In der Zwischenzeit schaue ich auf die Welt und mache mir Sorgen. Über die Ukraine. Die Schatten von Trump. Über ein Europa, das weiterhin mit Prinzipien und Profit zu kämpfen hat. Über Tech-Giganten, die mächtiger sind als Länder. Rechts und Populismus, der die Politik lähmt. Und natürlich über das Klima – oder besser gesagt: die Leugnung in unserem Konsumverhalten.
„Wir wollen Veränderungen, solange wir uns nicht selbst ändern müssen.“
EduNEX: Warteschleife, nicht abgeschrieben
Inmitten all dieses Chaos kam auch EduNEX zum Stillstand. Ein Projekt, in das ich mein Herz gelegt hatte, mit einer Mission, die aktueller denn je ist: Menschen helfen, besser mit Informationen, Fragmentierung und digitaler Überlastung umzugehen. Aber das Leben zwang mich, innezuhalten. Jetzt fängt es wieder an zu jucken. Die Vision ist immer noch da. Der Bedarf hat nur zugenommen. EduNEX kommt zurück. Besser, schärfer, menschenorientierter.
„Manchmal muss man aufhören, um sich neu zu fokussieren.“
Stille auf der Bühne
Auch mein Hobby – Toastmasters – kam völlig zum Erliegen. Und das, während ich mit der Öffentlichkeit sprach, war immer eine Quelle der Energie und des Selbstverständnisses für mich. Wie bei EduNEX: Die Pause war vorübergehend. Am 27. Mai werde ich meine Jungfernrede halten, den ersten Schritt zurück auf eine Bühne, die ich lange verpasst habe. Nicht um zu überzeugen, sondern um sich zu verbinden - mit mir selbst und mit anderen.
„Sprechen ist nur dann mächtig, wenn es aus dem Schweigen geboren wird.“
Licht am Ende
Und doch... gibt es gute Nachrichten. Ich habe eine neue Aufgabe in einer Firma gefunden, die richtig ist. Menschlich, substantiell, inspirierend. Die persönlichen Stürme sind vorbei. Abgesehen von der Traurigkeit des Verlustes beginnen die anderen Kapitel vorsichtig zu schließen. Es gibt Raum für neue Energie.
„Nach einem langen Winter kommt der Frühling nicht an einem Tag, sondern er kommt.“
Aufbau digitaler Autonomie
Auch meine Mission nimmt Gestalt an. Immer mehr Unternehmen wechseln von Microsoft zu FOSS-Lösungen wie Nextcloud. Was früher Idealismus war, bekommt jetzt Hände und Füße. Und ich bin mittendrin. Heute besuche ich das Europäische Parlament und am 5. Juni den Nextcloud Summit in München. Die Zukunft beginnt sichtbar zu werden.
„Autonomie beginnt mit dem Mut, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie von der Norm abweichen.“
Zurück zu Arnheim
Heute bin ich durch Arnheim gelaufen, auf dem Weg nach Brüssel. Ich kam an dem Haus vorbei, in dem im Sommer 1998 eine alte Scheune wohnte. Ich hatte sie völlig vergessen. Der Moment hat mich überrascht. Nicht wegen ihr, sondern weil es mich daran erinnerte, wie viele Schichten es in einem Leben gibt. Wie viele Umdrehungen, wie viel Zeit, wie viel Wachstum.
„Manchmal vergessen wir, wer wir waren, aber nie, wohin wir gehen wollen.“
Hoffnung, trotz allem
Es gibt immer noch Bedenken. Über das Klima, über den Krieg, über Europa. Aber ich sehe auch Bewegung. Die Leute wachen auf. Es gibt Raum für unbequeme Wahrheiten. Heute entscheide ich mich, hoffnungsvoll zu sein. Nicht naiv, sondern entschlossen.
„Hoffnung ist keine Illusion, sondern eine Entscheidung. Jeden Tag.“