Ein Tag, an dem alles zusammenkam
Manchmal besuchen Sie eine Veranstaltung, die Ihre Sicht auf Technologie, Daten und Gesellschaft auf einen Schlag erweitert. Gestern war so ein Tag. Nextcloud-Enterprise-Tag 2025 In Den Haag wurde deutlich, dass Open Source kein technisches Hobby mehr ist, sondern ein strategisches und sogar politisches Instrument. Das Niveau der Redner, die offenen Diskussionen und die vielen unerwarteten Begegnungen machen diese Veranstaltung unvergesslich.
„IT is political!“ – Frank Karlitschek
Europäische Souveränität in der Cloud
Frank Karlitschek, CEO von Nextcloud, startete mit einem scharfen Argument über digitale Autonomie. Er erinnerte uns daran, wie die IT vom Hobby zum Machtfaktor wurde. Seine Analyse der geopolitischen Abhängigkeit von US-Technologieunternehmen war messerscharf: „Wir nennen Daten das neue Öl, aber wir geben es an das Silicon Valley weiter.“
„Wenn wir keine Kontrolle über unsere Software haben, haben wir keine Kontrolle über unsere Zukunft.“
Kommunen beteiligen sich bereits – oft ohne es zu wissen
Ruben van der Linde Ich habe es geschafft, das Publikum mit einer auffälligen Bemerkung zu überraschen: Viele niederländische Kommunen nutzen Nextcloud al – durch die Initiative Gemeinsamkeit – aber sie sind sich dessen nicht immer voll bewusst. Das ist eine positive Überraschung: Die Grundlage für digitale Souveränität ist bereits vorhanden, oft ohne als solche anerkannt zu werden. Es zeigt, wie Open Source unbemerkt in den öffentlichen Sektor eindringt und dass es nun die Möglichkeit gibt, diese Stiftung bewusster und strategischer zu nutzen.
„Viele Gemeinden Arbeiten bereits mit Nextcloud – Alles, was sie tun müssen, ist, sich zu verwirklichen.“
Forschung als öffentliches Gut
Hendri Hondorp und Ard Kosters Die Universität Twente präsentierte ein Modell zur nachhaltigen Erschließung von Forschungsdaten. Ihr Ansatz unterstrich die Bedeutung offener Standards und skalierbarer Plattformen wie Nextcloud.
„Daten altern, aber Wissen stirbt erst, wenn man es einsperrt.“
Die Technik unter der Haube
Boris Schliesse Wir haben gezeigt, wie Nextcloud architektonisch für nahezu unbegrenztes Wachstum skaliert werden kann. Seine technische Erklärung war klar, begründet und gab Vertrauen in die Robustheit der Plattform.
„Skalierbarkeit ist kein Luxus, sondern eine Voraussetzung für Vertrauen.“
Bildung, Daten und Vertrauen
von SURF geteilt Ron Trompert und Narges Zarrabi wie Bildungseinrichtungen in den Niederlanden ihre Daten über Nextcloud speichern. Ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie datenschutzfreundliche Cloud-Lösungen in der Praxis in großem Maßstab funktionieren.
„Bildung erfordert Freiheit, und Freiheit erfordert Kontrolle über Ihre Daten.“
Erst aufpassen, dann Technik
Jeroen Agten und Ronald Maatman der Krankenhausgruppe Twente gab einen beeindruckenden Einblick in fünf Jahre Erfahrung mit Nextcloud im Gesundheitswesen. Ronald ist ein ehemaliger Kollege von mir, was das Gespräch besonders wertvoll gemacht hat. Was auffiel, war ihre Betonung auf Nutzerakzeptanz: Technologie sollte nicht „eingesetzt“ werden, sondern getragen von Ärzten, Krankenschwestern und Hilfskräften.
Die Entscheidungen des Krankenhauses sind nicht in erster Linie durch Kosten oder Bequemlichkeit motiviert, sondern durch moralische Erwägungen: Patientendaten gehören nicht auf Big-Tech-Server. Transparenz, Kontrolle und Eigentum wogen stärker als der kürzeste Weg oder der billigste Anbieter – auch wenn sich Nextcloud am Ende als wirtschaftlich erfolgreich herausstellte.
„Wir wählen nicht, was am einfachsten ist, sondern was richtig ist – und stellen dann sicher, dass es funktioniert.“ – Ronald Maatman
Funktionalität mit Vision
Fabien Germain gab einen beeindruckenden Überblick über die Funktionen von Nextcloud in großen Organisationen. Seine Geschichte überbrückte die Kluft zwischen IT und Governance.
„Funktionalität ist nur dann wertvoll, wenn Sie wissen, warum Sie sie verwenden.“
Die Kunst des Präsentierens
Jos Poortvliet sprach über Nextcloud Talk, Vor allem, wenn es darum geht, wie man eine Geschichte erzählt. Seine Präsentation war eine der glattesten, die ich je gesehen habe. Ich werde ihn definitiv fragen, wie er das macht.
„Präsentation ist kein Trick, sondern eine Verbindung.“
Der Fluch der Big Tech
Das Ende des Tages, Reijer Passchier, ließ keinen Chip ganz von dem naiven Glauben an Big Tech. Seine Rede über Lobbyismus, Regulierung und den Missbrauch von Geld und Macht machte einen tiefen Eindruck.
„Solange Geldregeln vorherrschen, werden wir Geiseln von Big Tech bleiben.“
Meetings, die verweilen
Neben den Keynotes gab es auch spontane Meetings. Ich ging Florent Saboutin gegen die Leiche – ja, die des Mein vorheriger Blog Über den WebWinkel Vakdagen. Natürlich haben wir ein Selfie gemacht.
Ich sprach auch mit Sebastiaan Veld (XIXO) und Erik Kemp, Stadtrat in Enschede. Unser Gespräch über Open Source ging so tief, dass wir den Veranstaltungsort erst um 20:00 Uhr verließen - eine Stunde nach Schließung. Der Zug nach Twente mit Erik war lang, aber voller Einsichten.
„Manchmal sind die besten Gespräche nicht geplant, sondern verdient.“
Schließlich: Die Liste wächst
Ich habe an diesem Tag eine große ToDo-Liste geführt, ein großes LinkedIn-Netzwerk (ja, ironischerweise über Microsoft), und vor allem: Mehr Motivation denn je, Open Source in die Praxis umzusetzen.
„Die Zukunft ist offen – wenn wir es wagen, sie aufzubauen.“